Musik und Drogenkonsum – eine Liebesbeziehung?

Musik und Drogenkonsum hängen oft eng miteinander zusammen. Dies gilt besonders für Musikschaffende, die Alkohol und andere Substanzen aus vielfältigen Gründen konsumieren: Entspannung, Stressreduktion, Bekämpfung von Lampenfieber, aber auch Schaffenskrisen und zur Kreativitätssteigerung. Sowohl Promis der Musikszene als auch die große Zahl der unbekannten, aber oft sehr talentierten Musikschaffenden sind einem erhöhten Risiko stärkeren Substanzkonsums ausgesetzt (vgl. Prominente, Drogenkonsum und Sucht). Praktisch alle Musikrichtungen sind mit spezifischen Substanzen assoziiert (vgl. auch „Sister Morphine – Musiker und Drogen“ am 07.07.19 im DLF oder als Podcast), so etwa Reggae mit Cannabiskonsum, Rock ´n´ Roll mit Alkohol und später mit Opiaten oder Techno–Musik mit EMDR (Ecstasy) und anderen synthetischen Drogen.

Besonders Stimulantien (Kokain, Amphetamine) spielen im modernen Musikbetrieb eine nicht zu unterschätzende Rolle. Musikschaffende wie auch andere Kreative regulieren mit Substanzen ihre oft hochsensible Befindlichkeiten, besonders starke Höhen wie auch Tiefen. Daher ist die Beziehung zu einzelnen Substanzen oft eine Liebes- und Hassbezug in kurzen Intervallabständen. In einem Interview mit der Nachwuchsjournalistin Johanna Sturm (Hochschule für Medien, Stuttgart), in dem auch Musikschaffende zu Wort kommen, erläutere ich die komplexen Zusammenhänge zwischen Musik und Drogenkonsum. Klar ist auf jeden Fall, dass Psychoedukation und Prävention für Musiker gestärkt werden müssen.