Kognitive Abwehrmuster und Lügen bei Suchtkranken: Die innere Psychologik der Sucht, kognitive Abwehrmuster und das Realitätsprinzip

Bei der 14. Basler Frühjahrstagung zum Thema „Aktuelle Herausforderungen in der Suchttherapie“ an der UPKE Basel (Uni Klinik für Psychiatrie im Erwachsenenalter) am 25. Mai 2023 referierte ich zu dem Thema „Kognitive Abwehrmuster und Lügen bei Suchtkranken“. Hintergrund ist das bislang oft noch vernachlässigte Phänomen, dass Suchtkranke in der Entwicklung ihrer Krankheit immer mehr kognitive Abwehrmechanismen entwickeln, die von der Außenwelt als Realitätsverkennung und Lügen bewertet werden. Meist sind Lügen bei Suchtkranken Angstlügen, die aus Scham resultieren. Es geht darum, dass andere das Ausmaß des süchtigen Verhaltens nicht erkennen, weil der Suchtkranke sich selbst dafür schämt. Auch vor sich selbst entwickeln sich Verzerrungen in Wahrnehmung und Selbstbild. Die Suchterkrankung entsteht meist schleichend und mit innerlicher Abwehr. In der Rückschau nach einer Krise und entscheidender Veränderung erscheint alles logisch und verstehbar.

In der Suchtbehandlung ist es wichtig, diesen entscheidenden Veränderungsschritt durch Förderung der Motivation und Selbsteflektion herbeizuführen. Dafür gibt es zahlreiche Strategien in der kognitiven Verhaltenstherapie, systemischen Therapie und im Motivational Interviewing (MI). Aber auch grundlegende Psychoedukation ist wichtig, um zum Experten der eigenen Erkrankung zu werden.

Weiterführende Informationen erhalten Sie in dieser Power Point-Präsentation und in meinem Beitrag „Sind Suchtkranke Lügner? – Einsichten und Hilfsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige“.

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