Am heutigen Montag, dem 25.11.2019, konnte ich – zusammen mit knapp 300 weiteren Gästen – an der Jahrestagung der neuen Bundesdrogenbeauftragten in Berlin teilnehmen. Diese fand im dbb Forum in Berlin-Mitte statt. Die Veranstaltung stand unter dem Leitthema „Sucht im Fokus –Kommunen engagiert vor Ort“. Nach einem engagierten Auftaktvortrag der neuen Drogenbeauftragten Daniela Ludwig (CSU) folgten zahlreiche Panels und Foren. Am späten Vormittag referierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu den Leitlinien der Suchthilfepolitik, die immer auch Suchtstoffpolitik ist, wie er deutlich machte.
Sowohl aus seiner Darstellung als auch aus den Worten der Drogenbeauftragten wurde deutlich, dass stärkere Überlegungen als je zuvor zu einer veränderten, liberalisierten Cannabispolitik vorhanden sind.
Die (etwas zu ausgedehnten) Panels, die in der Folge stattfanden, machten deutlich, dass die kommunalen Suchthilfedienste unter enormem Kosten- und Leistungsdruck stehen und dringend weiterentwickelt werden müssen. Einerseits stellen die mehr als 1.300 Suchtberatungsstellen in Deutschland, die einen Großteil der ambulanten Prävention und Beratung leisten, eine im internationalen Vergleich vorzeigbare Versorgungsstruktur dar. Andererseits sind die in Anbetracht der Vielzahl an Querschnittsaufgaben, z.B. mit den Bereichen Jugendhilfe, Schule, Wohnungslose, Migration, Arbeitswelt, Gewaltprävention usw. oft im Alltag personell und systemisch überfordert.
Ein integrierter Ausbau dieser Hilfen zu kommunalen Versorgungszentren mit Schwerpunkt im Bereich der psychischen Gesundheit erscheint nötig und zugleich möglich. Aus Sicht unserer eigenen Suchtforschung und versorgungspolitischen Positionen sollten Prävention, Beratung und Therapie in einem transgenerationalen Sinn sektorenübergreifend stärker zusammenwachsen.