Kinder von Suchtkranken haben nicht nur einen schweren Start ins Leben, sie entwickeln auch häufiger psychische Erkrankungen.
In einem Beitrag von Hanna Winterfeld im Online-Portal der Süddeutschen Zeitung kommen Betroffene – Daria, Manfred – zu Wort, die mit einem suchtkranken Eltern aufgewachsen sind. Für manche von ihnen sind die Erlebnisse aus ihrer Kindheit so traumatisierend, dass sie diese nie mehr vergessen können. In dem Beitrag heißt es u.a.:
Daria und Manfred glauben, dass die Hilfe für betroffene Kinder von außen kommen muss: „Aus dem Alkoholiker-Kreis macht niemand auf sich oder die Situation aufmerksam. Ich glaube, dass viele der Eltern sich dafür schämen mit einem Partner zu leben, der suchtkrank ist, gerade wenn Kinder im Haus sind“, sagt Daria. Manfred vermutet, dass es vielen Kinder so geht, wie es ihm ging: Sie werden eingeschüchtert und haben zu viel Angst, um sich mit ihren Problemen an andere zu wenden.
Ich empfehle in so einem Fall niedrigschwellige Hilfsangebote, damit Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die Angst haben, ihre Eltern schützen wollen oder sich schämen, auch online und anonym Hilfe bekommen können. Für Betroffene ist es wichtig zu verstehen, dass es sich bei der Sucht ihrer Eltern um eine Krankheit handelt, sie keine Schuld dafür tragen und sie ihre Eltern nicht heilen können. Auch Erwachsenen, die in Familien mit Suchtproblematik aufgewachsen sind, kann eine Therapie oder die Teilnahme in einer Selbsthilfegruppe dabei helfen, die eigene Entwicklung und Probleme besser zu verstehen.
Darüber hinaus vermittelt der Beitrag, dass die Prävention und Versorgung für die betroffenen Kinder und Jugendlichen noch sehr unzureichend ist. Um langfristige Schäden zu verhindern, bedarf es einer durchgängigen Kultur der Frühintervention in Bezug auf Kinder und Eltern.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.